Festgeldzinsen: Welche Faktoren bestimmen die Rendite einer Festgeldanlage?


Festgeldzinsen

Da die Banken regelmäßig über die aktuelle Höhe der Festgeldzinsen informieren, können Sie problemlos den Überblick darüber behalten, welche Laufzeiten Sie bei der jeweils angestrebten Rendite beachten müssen. Auf diese Weise können Sie in aller Ruhe entscheiden, ob Sie Ihr Kapital als Festgeld anlegen und vor allem in welcher Höhe und für welchen Zeitraum.

Dabei stellt sich die Frage, welche Faktoren die Höhe der Festgeldzinsen beeinflussen, d. h. wonach wird entschieden, ob der Festgeld Zins steigt, fällt oder gleichbleibt? Sie als Kunde können diese Werte natürlich nicht beeinflussen und sind vielmehr von Entwicklungen auf dem Finanzmarkt und Wirtschaftsdaten und abhängig.

Anhand dieser Daten und Tendenzen lassen sich Referenzwerte sowie Marktsteuerungsinstrumente ableiten, die maßgeblich für die Zinsentwicklung verantwortlich sind – sei es bei den Festgeldzinsen oder Tagesgeldzinsen.

Welche Faktoren beeinflussen die Festgeldzinsen?


Einer der wichtigsten Faktoren zur Steuerung des Finanzmarktes ist der Leitzins, dessen Zuständigkeit in der Eurozone bei der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt. Diese legt den EZB-Leitzins fest, zu welchem sich Banken bei Gewährleistung von Sicherheiten von der EZB Geld leihen können. Bei Verschlechterung der Wirtschaftslage wird der Leitzins von der Zentralbank gesenkt und niedrig gehalten, um Investitionen zu erleichtern.

In der Folge sinken mit ein wenig Verzögerung auch die Festgeldzinsen, da sich Banken bei einem niedrigen EZB-Leitzins sehr günstig Kapital beschaffen können. Bei einem Aufwärtstrend in der wirtschaftlichen Entwicklung, wird der Leitzins angehoben und höhere Zinsen beim Festgeld sind wiederrum eine logische Reaktion der Banken.

Festgeldzinsen und der EZB-Leitzins


Der Zusammenhang zwischen Leitzins und den Zinsen bei Geldanlagen ist recht einfach zu erklären. Je höher der Leitzins ausfällt, desto höhere Zinsen gewähren die Banken auch auf ihre Geldanlagen, um sicher zu gehen, dass so viele Kunden wie möglich Ihr Kapital als bspw. als Festgeld oder Tagesgeld anlegen.

Ein hoher Leitzins bedeutet demnach, dass es für die Banken vergleichsweise günstiger ist, ihren Kapitalbedarf über Kundengelder zu decken als auf Kredite bei der Europäischen Zentralbank zurückzugreifen. Gibt die EZB aber einen niedrigen Leitzins aus, lohnt es sich für Kreditinstitute nur bedingt, hohe Zinsen auf Festgeld oder Tagesgeld zu gewähren.

EURIBOR und EONIA und ihr Einfluss auf die Festgeldzinsen


Neben dem EZB-Leitzins gibt es zwei weitere wichtige Faktoren, die bei den Konditionen für Festgeldzinsen und Tagesgeld eine Rolle spielen: die EURIBOR-Werte und der EONIA. Der EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate) ist der Referenzzinssatz für Termingelder bei Geschäften der Banken untereinander und wird anhand aktueller von den Banken zur Verfügung gestellter Daten täglich neu festgelegt.

Der EURIBOR gilt für Transaktionen mit einer Zeitspanne ab einer Woche bis hin zu zwölf Monaten – d. h. für den zeitlichen Rahmen, in dem sich viele Festgeldangebote bewegen – und beeinflusst daher auch maßgeblich die Banken bei der Kalkulation ihrer Festgeldzinsen und das Angebot drumherum.

Ebenso wie ein hoher Leitzins sind hohe EURIBOR-Werte für Sie als Anleger daher der beste Ausgangspunkt. Da der EONIA (Euro OverNight Index Average) eher bei kurzfristigen Bankgeschäften wie dem Tagesgeld eine Rolle spielt, ist sein Einfluss im Bereich Festgeldzinsen bei Weitem nicht so hoch wie der EURIBOR und der EZB-Leitzins.